Die Stadtwerke Löhne versorgen rund 12.000 Haushalte über ein ca. 280 km langes Leitungsnetz mit jährlich rund 1,8 Millionen Kubikmeter Trinkwasser. Um die Wasserversorgung zu modernisieren, werden künftig intelligente Zähler eingebaut.
Auffälligkeiten frühzeitig erkennen
Diese wurden bisher mit der dazugehörigen Software schon in einer Testphase mit 100 Haushalten in Löhne auf die Probe gestellt. „Wir haben damit sehr gute Erfahrungen mit gemacht“, so Wassermeister Thorsten Held aus dem Bereich Wasserversorgung.
„Eigentlich sollte es dann direkt 2022 richtig losgehen. Aufgrund von Lieferschwierigkeiten hat sich das nun leider verzögert.“ Doch nun ist der Einbau von etwa 1800 digitaler Zähler der Firma Kamstrup für 2023 geplant und die ersten Ultraschallzähler wurden auch schon eingebaut.
Die modernen Wasserzähler messen mittels Ultraschalls den Trinkwasserdurchfluss und zusätzlich die Fließgeräusche bei Leckagen oder Rohrbüchen. Durch diesen Geräuschpegel lässt sich eine Undichtigkeit zeitnah lokalisieren. Damit können auch Kleinstmengen von 2 Litern pro Stunde erkannt werden.
„Ein laufender Spülkasten oder ein tropfender Hahn scheinen zunächst keine große Menge zu erzeugen, aber da täuscht man sich“, klärt Rohrnetzmeister Stefan Goldammer auf. Häufig kommen auch Rohrbrüche in den Gartenleitungen vor, die ebenso lange unentdeckt bleiben. Werden solche Leckagen aufgedeckt, können Schäden frühzeitig erkannt oder sogar vermieden werden.
Dies ist auch für die Stadtwerke von Vorteil, da so unnötige Wasserverbräuche verhindert und somit Ressourcen geschont werden.
Zuverlässig und einfach
Die Anschaffungskosten liegen bei den digitalen Zählern zwar höher, allerdings sind diese länger im Einsatz (bis zu 15 Jahre) und erfordern keine Wartung. Und auch ein Termin zur Ablesung und die Ablesekarten sind dann nicht mehr notwendig: Die Datenerfassung erfolgt in Zukunft im sogenannten „Drive-by“. Hier werden die Informationen im Vorbeifahren mittels Funks übertragen. Die Daten bleiben natürlich verschlüsselt und sind keiner Person zuzuordnen. Die Software verarbeitet nur Daten über die Temperatur, Verbrauch und Zählerstand. Dies passiert zeitlich genau und ohne Übertragungsfehler, sodass der korrekte Zählerstand dann auch direkt an den Kundenservice der Stadtwerke zur weiteren Bearbeitung weitergeleitet werden kann.
Außerdem kann das Team der Wasserversorgung schneller auf Auffälligkeiten reagieren. Stefan Goldammer erklärt: „Wir können mit den übermittelten Daten u.a. feststellen, falls es in der Umgebung des Zählers zu kalt ist. In solchen Fällen könnte es zu Frostschäden kommen. Hier können wir die Kundinnen und Kunden informieren, bevor es zu spät ist.“ Wird ein dauerhafter Durchfluss über mehr als 24 Stunden gemessen, kann man von einem Wasserrohrbruch ausgehen und ebenfalls frühzeitig handeln. Die digitalen Zähler ersparen also nicht nur Ärger, sondern auch hohe Kosten für Folgeschäden in und am Gebäude, sowie Wasser- und Abwassergebühren.
Investition lohnt sich
Des Weiteren verfügen die Trinkwasserzähler über intelligente Funktionen wie Alarme und Infocodes. Damit können alle Kundinnen und Kunden auch selbst schon Fehler erkennen und diesen entgegensteuern. Dafür gibt es von den Stadtwerken ein Beiblatt, welches direkt neben den Zähler gehängt werden kann und die wichtigsten Informationen enthält.
Beim turnusmäßigen Wechsel wird jetzt jeder Zähler nach und nach umgerüstet. „Wir planen jedes Jahr etwa 2000 Zählerwechsel. Bei etwa 12.000 Haushalten sollten wir das System also in 6 Jahren vollständig umgestellt haben. Auch wenn es anfangs viel Arbeit macht, wird sich diese Investition auf Dauer definitiv lohnen – für alle“, so Thorsten Held.